3 Jugendbücher zum (Wieder) Entdecken für den Herbst

Maias Reise an den Amazonas ist keine vergnügliche Reise in den warmen Süden, sondern die einzige Möglichkeit für das Waisenmädchen bei ihren letzten verblieben Verwandten zu leben. Doch Tante und Zwillingscousinen stellen sich als untauglich für familiäre Zuneigung heraus, ja als geradezu abstoßende Persönlichkeiten, die nur an Maias Erbe Interesse haben. In Maias Worten:

Es wäre wunderbar, wenn sie Schweine wären. Schweine kann man richtig gern haben.

Eva Ibbotson, Maia oder Als Miss Minton ihr Korsett in den Amazonas warf

Trotz dieser Enttäuschung verliebt sich Maia in den Amazonas, seinen Wald und seine Bewohner. Sie erlebt gemeinsam mit ihrer Gouvernante Miss Minton und Waisenjunge Finn dramatische Abenteuer und schafft sich ihr eigenes Zuhause.

„Maia oder Als Miss Minton ihr Korsett in den Amazonas warf“ ist ein großartiger Reiseroman, der nicht nur Kinder fesseln und verzaubern wird. Eine wunderbare Gelegenheit, die Urwaldstadt Manaus und ihre Umgebung aus der Ferne zu erkunden oder in nostalgischen Erinnerungen zu schwelgen, wenn man schon einmal dort gewesen ist.

„Hörbe mit dem großen Hut“ ist eine warm-wohlige Ottfried-Preußler-Geschichte, in der Hutzelmann Hörbe auf Wanderschaft geht, kleine und große Abenteuer erlebt und letztendlich einen neuen Freund findet… Und das alles im herbstlichen Siebengiebelwald, den Preußler so anschaulich beschreibt, dass man die Pilze riechen, das Moos spüren und die Äste knacken hören kann und am liebsten sofort zu einem langen Waldspaziergang aufbrechen möchte. Ein bisschen Herbst-Grusel um den geheimnisvollen Plampatsch und die Worlitzer Wälder kommt aber auch nicht zu kurz.

Als er die Haustür öffnete, tropfte das Sonnenlicht durch die Zweige auf ihn hernieder wie lauter Gold. An allen Blättern, an allen Rispen blitzte der Tau. Und die Moosbeeren funkelten in der Morgensonne wie rote Perlen.

Ottfried Preußler, Hörbe mit dem großen Hut

Das war natürlich ein einfacher Treffer für ein Herbstbuch. Aber „Herr der Diebe“ spielt nicht nur im Herbst, diese wunderschöne Geschichte von Cornelia Funke hat alles, was man für kuschlige Leseabende bei Regenwetter braucht: sie nimmt einen mit nach Venedig, zieht einen hinein in eine spannende Geschichte mit ihren starken Kinder-Protagonisten und beschäftigt sich mit dem Dilemma des Erwachsen werdens. Wie immer warmherzig und mit echtem Interesse für die Gefühlswelt und Bedürfnisse der Kinder erzählt Cornelia Funke diese Detektivgeschichte, in der die Kinderbande rund um den „Herr der Diebe“ Scipio im Mittelpunkt steht. Erwachsene wie Kinder finden in diesem Roman viel Weisheit und Stoff zum Nachdenken.

Manchmal reden die Erwachsenen davon, wie schön es war, ein Kind zu sein. Sie träumen sogar davon, wieder eins zu sein. Aber wovon haben sie geträumt als sie Kinder waren? Weißt du es? Ich glaube, sie träumten davon, endlich erwachsen zu sein.

Cornelia Funke, Herr der Diebe
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